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Aufwärts!

Das Leben liebt Zufälle. Und auch die Ironie ist bei diesem Zufall nicht zu kurz gekommen. Ich muss etwas ausholen: Den ganzen Winter über hatte ich mit Müdigkeit zu kämpfen. Mein Körper wollte nie, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich hätte gerne mehr trainiert, wäre lieber schneller gerannt und mich auch wieder gut von den harten Trainings erholt. Doch die Krankheitserreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers wollten das nicht. Mir hat schlicht und einfach die Energie gefehlt. Und da komme ich zum Zufall. Während die Energie in einem Lebensbereich fehlte, wurde dieses Thema in einem anderen Bereich gründlich bearbeitet. Im Praktikum, das ich diesen Frühling mache, haben wir den Auftrag bekommen, mit den Kindern genau das Thema Energie zu behandeln. In den Lehrmitteln habe ich immer wieder schöne Sätze wie diese gefunden: «Erst wenn die Energie fehlt, merken wir, wie wichtig sie ist.» «Energie ist unsichtbar – und unverzichtbar.» «Auch wenn man es nicht merkt, hinter allem steckt die geheimnisvolle Macht der Energie.» Bei jedem dieser Sätze habe ich innerlich fest mit dem Kopf genickt und konnte mich nur zu gut hinein fühlen.
Langsam kommt diese geheimnisvolle Macht zurück. Auch wenn ich noch einiges an Training aufzuholen habe, ich werde mich nicht hinter dem Peiffer verstecken. Die ersten Testläufe sind zwar nun vorbei, doch es waren auch nicht die letzten. Denn schon in zwei Wochen geht die Reise nach Estland, wo die Selektionsläufe für die WM stattfinden werden. Ich freue mich darauf, mich durchs estnische Unterholz zu kämpfen, durchs Relief zu surfen und meine Füsse in den Sümpfen nass zu machen.



All diese Dinge habe ich über Ostern schon gemacht. Mit dem Nationalkader verbrachte ich vier intensive Trainingstage in Estland und Lettland um mich genau auf diese Wettkämpfe vorzubereiten. Leider musste ich den in der Schweiz eingefangenen Frühlingsgefühle wieder auf Wiedersehen sagen, denn wir trainierten bei eisigen Temperaturen und abwechslungsweise Schneefall und Sonnenschein. Hätten wir uns aber von den kalten Zehen und Fingern abschrecken lassen, wären wir keine OL-Läufer. ;) Ich habe die Auszeit aus der Schule und das komplette Eintauchen in die OL-Welt sehr genossen und konnte technisch viel profitieren. Nun bin ich bereit, meine ersten WM-Testläufe in Angriff zu nehmen!

Die Fotos wurden von livemotion.ch zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!

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