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Estland zum Zweiten


Full Fokus, Full Fart. Mit diesem Vorhaben in Estland habe ich meinen letzten Eintrag beendet.

Im Rückblick bin ich sehr zufrieden. An allen drei Wettkämpfen konnte ich meinen Plan umsetzen und erreichte (fast) immer meine Ziele. Für die, die mehr von den einzelnen Wettkämpfen erfahren möchten, werde ich im Folgenden auf jeden einzeln eingehen. Für die, die es weniger interessiert: Ich hoffe, ihr erfreut euch wenigstens an den Bildern. ;)



Sprint
Unzählige Male habe ich mich auf RunningWild (eine Art Routen-Test-Spiel) vom rasenden Pünktchen einholen lassen und mir so Penalty-Zeit aufgebrummt, doch es hat sich gelohnt! Ich wusste, wo die heiklen Stellen und Durchgänge sind und so gab es während des Sprints keine bösen Überraschungen für mich. Mir ist es gelungen vorausschauend zu laufen und die Posten sauber anzulaufen. Nur einmal habe ich mich für die falsche Route entschieden, was mich gleich etwa eine halbe Minute kostete. Stunden, in Sprinter-Zeit. Auch im Nachhinein ist es für mich nicht glasklar, warum die andere Route so viel schneller ist. Deshalb kann ich mich mit diesem Fehler abfinden, im Moment kann so etwas passieren.

Etwas enttäuscht war ich von der Schlussschlaufe. Also nicht von ihr „persönlich“ , sondern von der unglücklichen Quarantänesituation. Von der Quarantäne aus konnte man die letzten Posten sehen. So wussten alle, die etwas später starteten, genau, wie man am Schluss rennen musste. Man hätte beinahe die Karte in den Sack nehmen können.


Long
„Willkommen im estnischen Dschungel!“ Diese Worte habe ich nicht selten gehört. Ich habe mich also auf einen Kampf eingestellt, doch anscheinend nicht genug! Am ersten Tag liefen wir ein Training auf einer Nachbarskarte vom Long- und Middlewald. Fazit: Grün, grüner, dieser Wald! Einige witzelten sogar darüber, 2017 eine Babypause einzulegen, um nicht eine WM in diesem Gelände laufen zu müssen. 

Insgeheim wollte ich aber nicht glauben, dass Kirikuküla auch so schlimm sein wird. Bis jetzt wurde ich von Estland nur positiv überrascht. Und siehe da, ich wurde nicht enttäuscht! Es gab zwar schon einige grüne Passagen, durch die man sich kämpfen musste, doch vom 7. Posten an führte die Bahn immer wieder durch märchenhafte Teile: Moos, so weit das Auge reicht! Diese Kombination fand ich perfekt. Immer, wenn man wieder genug vom dichten Wald, der schlechten Belaufbarkeit und der kurzen Sicht hatte, ging es wieder in den schönen Teil, der einen den Dschungel vergessen liess.
Auch technisch bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Aus meiner Sicht war die Herausforderung, konsequent zu laufen. Das konnte ich sehr gut umsetzen. Ich bin in einen guten Flow gekommen, in dem das OL-Laufen einfach nur noch Spass macht, auch wenn man müde wird.



Middle
Viel zu schnell ging es und schon stand der letzte Wettkampf an. Bei der Mitteldistanz wollte ich noch einmal alles geben und wie am Vortag laufen. Jetzt wusste ich, wie in etwa der Wald ist und dass mein Konzept so funktioniert. Ich konnte mich voll und ganz auf meine Technik verlassen und es „ het nomal gfägt“! Einen Fehler machte ich auf den zweiten Posten und eine kleine Unsicherheit hatte ich mit dem Kompass etwas später im Rennen, doch im Ziel war ich zufrieden und sehr glücklich. Bei der genaueren Auswertung sind mir dann noch ein paar weitere Dinge aufgefallen, die mich Zeit gekostet haben und ich beim nächsten Mal besser machen möchte. Doch das ist nicht schlecht. Schliesslich möchte ich mich irgendwann nicht mehr mit einem Top 25 Rang zufrieden geben, sondern ganz vorne mitmischen können. In dieser Hinsicht ist es sogar gut, einige Ansätze zu sehen, wo ich mich noch verbessern kann.

Alles in allem war es ein total geglücktes verlängertes Wochenende. Bezauberndes Land, gelungene Wettkämpfe, super Gesellschaft. Was will man mehr?


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