Direkt zum Hauptbereich

Der Charme des Nordens


Ein Elch, zwei Länder, acht Tage, elf Trainings, viel gerannt und mehr gelernt. So könnte meine Mini-Zusammenfassung des Trainingslagers in Strömstad, Schweden lauten. Doch um den Zauber dieser Woche nur annähernd zu beschreiben, braucht es viel mehr Zeilen. Eigentlich reichen Worte gar nicht aus.


Petrus (oder wer auch sonst immer für das Wetter zuständig ist) meinte es nicht nur gut mit uns, für irgendetwas wollte er uns belohnen. Strahlende Sonne die ganze Woche! Und als die Wolken kamen, sassen wir schon wieder im Büssli Richtung Flughafen. Wer schon einmal im schönen Herbst im Norden war, weiss, wie wunderbar mystisch und gemütlich das Licht ist. Jeden Tag wurden wir davon verwöhnt und geblendet. (Im wahrsten Sinn des Wortes! Teilweise hatte ich echt Mühe beim Kartenlesen, weil mir die Sonne direkt ins Gesicht schien.) Das schöne Wetter hat vieles leichter gemacht. Kein Umziehen im kühlen Nass, keine Überwindung zum aus dem Büssli steigen.


Doch nicht nur Petrus meinte es gut mit uns. Auch die Trainer haben sich bemüht, uns Trainings vom Feinsten zu präsentieren. Es ist ihnen gelungen. Von richtig langen „Long Legs“ über anspruchsvolle Sprint-Routenwahlen zu spannenden Partnertrainings, alles war dabei. Über Felsplatten, Moosböden und Fallholz, durch tiefe(!) Sümpfe, kniehohe  Heidelbeeren und  Bächlein, zwischen gigantischen Felswänden, Steinen und Tannenwälder hindurch, die Bahnen boten viel Abwechslung  und Chancen, um alles mögliche zu üben. Ich konnte gut an meinen technischen Zielen arbeiten und bin einen grossen Schritt weiter gekommen.



Einmal mehr hat der Norden seinen Charme spielen lassen – und einmal mehr habe ich mich in ihn verliebt.


Auch wenn ich gerne in Erinnerungen schwelge, viel Zeit bleibt mir dafür nicht. Am nächsten Wochenende stehen die nächsten Testläufe für den Weltcup in Arosa an und Schlag auf Schlag geht es am Mittwoch drauf wieder nach Estland. Mein erster internationaler Einsatz bei der Elite! Beim Gedanke daran durchfährt ein freudiges und aufgeregtes Kribbeln meinen ganzen Körper. Mit der Vorbereitung habe ich begonnen. Um ein wenig auf Estland eingestellt zu sein, haben wir einige sehr interessante Facts aus dem Internet zusammengetragen. (Auch das kann manchmal falsch liegen, darum garantiere ich nicht für die Richtigkeit dieser Aussagen. Lustig sind sie aber auf jeden Fall.)

·      Estland hat die höchste Meteorit-Krater-Dichte auf der ganzen Welt.
·      99% von Estland verfügt über kostenloses WiFi. Das Recht auf einen Computer und Internetanschluss ist gesetzlich gewährleistet.
·      Estland besitzt die grösste Volksliedersammlung der Welt mit 133'000 aufgeschriebenen Liedern. (Wenn man bedenkt, dass in Estland nur 1.3 Mio. Menschen wohnen ist es keine schlechte Pro-Kopf-Bilanz... ;) )
·      An der Beerdigung des Schach-Meisters Paul Keres nahm 10% der estnischen Bevölkerung teil.

Meine Vorbereitung besteht jedoch nicht nur aus diesen Fakten. Ich werde mich in allen Bereichen so gut wie möglich vorbereiten und vor Ort mein Bestes geben. Ich freue mich auf die Herausforderung. Dann gilt wieder: Full Fokus, Full Fart!
 
(Fast) alle Bilder sind von Kybi - herzlichen Dank!
 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Autumn in Göteborg

As everyone knows, time flies by. It’s already almost a month since I travelled back to Switzerland for the selection races for the World Cup final. A 5000m and a sprint in Lenzburg should decide who is going to run the final round in Prague. With those selection races, I run my last important race in 2018 and with them finish my season – what I didn’t know back then. After many hours in the deep Norwegian terrain, my legs had some trouble to switch to the hard, tartan underground and that could be seen quite well in my time over the 5k. As if this wouldn’t have been enough, I jumped over the second control at the sprint. Luckily, I realised it but with a loss of around one and a half minutes, my chances for a place in the Swiss delegation for the World Cup were gone. Happily, there was a quite good alternative program: The same weekend as the World Cup, 25manna   in Stockholm (the biggest club relay, with 25 people in one team) took place and I would have gotten t

...go!

Vom Lauf der Premieren Schnell ist es gegangen, bis mein erster Lauf an einer EM vorbei war. Wobei, währenddessen hat es sich überhaupt nicht so angefühlt. Schon nach wenigen Posten fühlte ich mich ausgepowert. Während des Laufes konnte ich auch nicht wirklich definieren, woran es lag, jedoch haben mich diese Gedanken eher negativ beeinflusst. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es nicht nur an der Hitze sondern wahrscheinlich auch daran gelegen hat, dass ich zum ersten und dritten Posten Bestzeit hatte und wohl etwas schnell gestartet bin. ;) Neben dem physischen Gefühl habe ich auch bei der langen Route am Anfang wegen Inkonsequenz Zeit verloren und war im Ziel mit meiner Leistung nur mässig zufrieden. Das Resultat, den 6. Rang in meinem Heat, freute mich sehr. Doch warum der Lauf der Premieren? Die eine ist offensichtlich: mein erster Quali-Lauf einer EM. Zudem bin ich zum ersten Mal mit meinem Badge so im Dickicht hängen geblieben, dass reissen nichts nütz

Being a visitor at home

Some weeks ago, the pain in my knee was gone and I finally got the chance to take advantage of all the great training possibilities in Gothenburg: Orienteering training, intervals, night corridors, strength and alternative training at fysiken,   long jogs and much more! Finally, I can train as I would like to and with every hard session my motivation gets bigger and bigger for the winter training and the next season. For a weekend filled with looking back on 2018 and planning the new season 2019, I travelled back to Switzerland at the end of last week. After an interruption of a few years in which the planning weekend took place in Ticino, we were back in Magglingen. Unfortunately, the weather was so bad that it wouldn’t have made any difference if we had stayed in a less beautiful place, the only thing we were able to see was fog and clouds.  Still, it was nice to spend some days in Switzerland. Even if it felt like coming home, in those few days I also felt like a tourist