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Von Semsales über Österreich und Schottland direkt nach Filzbach

In den letzten achtzehn Tagen legte ich weg- aber auch erfahrungs- und gefühlsmässig eine weite Reise zurück. Begonnen hat sie im freiburgischen Semsales, wo auf der Les Alpettes-Karte der Lang-Testlauf für den Weltcup in Norwegen/Schweden stattfand. Eine lange Fahrt, ein langer Lauf und mehrere kleinere und grössere Fehler. Doch die Gegend und auch die Bahn waren die Reise wert! Das physisch und technisch anspruchsvolle Gelände brauchte viel Energie, was mir vor allem auch zum Schluss zum Verhängnis wurde.  Doch im Ziel zählte nur noch etwas: kurze Analyse, schnelle Erholung und neue Konzentration für die nächsten beiden Wettkämpfe.

Denn am Samstag ging es in Laterns, Österreich, Schlag auf Schlag weiter mit der Mitteldistanz. Wunderbares Wetter und ein atemberaubender Wald liessen den Tag vielversprechend aussehen. Mir gelang ein konzentrierter Lauf mit einem Fehler und zwei, drei überflüssigen Bögen. Im Ziel musste ich dann aber feststellen, dass dies schon zu viel war: Durch die doch relativ einfache Bahn konnte man sich praktisch Nichts erlauben, jede Sekunde zählte. Dies musste ich wohl oder übel akzeptieren. Der Tag wendete sich dann wieder ins Positive, als Sevä mich auf die erste Rodelfahrt meines Lebens einlud. ;)



Auf dem Weg ins Ziel in Dornbirn

Der nächste Abschnitt meiner Reise war etwas (oder vielleicht auch mehr als nur etwas) chaotisch. Quarantäne, Sprint-Schweizermeisterschaft, Zug erwischen, Zugfahrt, Flug, Edinburgh. Für meinen Geschmack genug an einem Tag. Einige Unklarheiten in der Quarantäne und meine Nervosität vor dem Fliegen machten das Ganze nicht gerade einfacher. Doch das Wichtigste an dem Tag, die SPM (Sprint Schweizermeisterschaft) in Dornbirn, gelang mir gut und machte Spass. Trotz leichter Müdigkeit von den ersten beiden Wettkämpfen merkte ich, dass ich in letzter Zeit mein Lauftempo erhöhen konnte. Im Ziel erwartete mich noch eine andere Freude: Mein Vater ist extra mit dem Rennvelo nach Dornbirn gefahren, um mich anzufeuern. Auch wenn ich es eigentlich weiss, ist es immer wieder schön zu sehen, dass meine Eltern Interesse an meiner Tätigkeit haben.

Fliegende Flying Swiss Girls

In Schottland angekommen, begann auch schon eine weitere intensive OL-Phase: acht Technik-Trainings in fünf Tagen und zum krönenden Abschluss die Teilnahme an den schottischen Meisterschaften. Uns wurden wieder viele interessante Trainings angeboten und wir bekamen verschiedene Geländetypen Schottands zu sehen. Um längere Anreisezeiten an die Trainings zu verhindern, wechselten wir vier Mal unsere Unterkunft. Von Edinburgh ging es nach Grantown-on-Spey (Achtung, Werbung! ;) Falls jemand einmal in die Nähe kommt: das Willowbank Guest House ist absolut empfehlenswert! Dort hatte ich das beste Frühstück seit langem und die Besitzer sind sehr freundlich.), dann zum Loch Ness (um Nessie zu sehen hätten wir wohl ein bisschen mehr Whisky trinken sollen...)  und zum Schluss nach Oban, ein kleines Städtchen an der Westküste.  
 
Noch nie habe ich von einem Posten aus ein Kreuzfahrtschiff gesehen!

Landschaftlich, aber auch OL-mässig, ist Schottland wirklich eine Reise wert! Zwischen den anspruchsvollen Trainings liess ich mich immer wieder von den Weiten der Highlands und den unzähligen B&Bs verzaubern. Eine wunderbare Auflockerung um am nächsten Training wieder alles geben zu können. 
Mit den Trainings bin ich zufrieden. Ich habe wieder viel ausprobiert und gesehen, was für mich funktioniert und was weniger. Ich konnte mich wieder inspirieren lassen und freue mich, das Gelernte umsetzen zu können.
 
Einer der schönsten Wälder in Schottland

Zurück in der Schweiz konnte ich nur kurz verschnaufen. Der nächste Programmpunkt stand schon am Mittwoch wieder an. Ich wurde schon länger von der Oberstufe Elsau-Schlatt angefragt, ob ich in ihrer Sportwoche OL anbieten würde. Also fuhren Ariane und ich mit einem vollgepackten VW-Bus nach Filzbach, wo uns unheimlich motivierte Schüler erwarteten. Da wir zeitlich sehr eingeschränkt waren und das Kartenangebot in dieser Gegend nicht übermässig gross ist, mussten, oder besser gesagt durften, unsere Schüler ihren ersten «Wald-OL» auf der Habergschwänd-Karte von 1990 absolvieren. Ein wunderbares Gelände, doch nicht besonders für Einsteiger geeignet... Alle haben sich aber super geschlagen und ich war wirklich beeindruckt, wie viel Einsatz sie zeigten. So hat es uns allen viel mehr Spass gemacht!
 
Ich bin auch ein Berg...

Zum Abschluss liessen wir die Schüler eine kurze Sprintbahn in Weesen laufen. Einige waren superschnell, einige hatten alle Posten und die restlichen haben wieder zurück gefunden. ;) Ich bin aber von jedem von ihnen beeindruckt! Ich hätte nicht gedacht, dass sie auch nach einer so strengen Woche noch richtig Gas geben würden.

Die Siegerinnen im Ziel
 
Für mich schliesst sich mit dieser Projektwoche der «Nachwuchsblock» und in den nächsten Wochen werde ich mich voll und ganz auf den physischen Bereich fokussieren, sodass ich im Herbst nicht mehr an die 5000er-Limite denken muss.
Die wunderschöne Schweiz!

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