Jedes Mal,
wenn ich einen neuen Eintrag schreibe, bleibe ich an der Einführung am
längsten hängen. Jedes Mal ist die Zeit ein Thema, das mir im Kopf herumgeistert, doch immer davon zu
schreiben, wie schnell die Zeit vergeht ist nicht nur langweilig sondern eine
Tatsache, die uns allen ganz bewusst ist... Deshalb schreibe ich gar keine
lange Einführung sondern berichte weiter von meinen Erlebnissen.
Ende März
ging es schon wieder ins Ausland, dieses Mal nach Lake District, England, in
ein Stützpunkttrainingslager des Kaders. Das ist kein offizieller Kaderanlass
und einige Nichtkaderläufer dürfen ebenfalls mitkommen. Doch trainieren konnten
wir wieder in unglaublichen Terrains! Auch wenn anfangs Woche das Wetter nicht
auf unserer Seite war (ca. vier Grad, strömender Regen und schlecht isolierte
Häuser, absolut keine gute Mischung für eine wie mich, die immer friert...) -
ich habe mich total in diese Gegend verliebt. Nordische Wälder, Felder mit
Steinmäuerchen und Schafen, traumhafte Steinhäuser, kleine und grosse Seen,
alpines Gelände. Und als dann auch noch die Sonne ihren Weg durch die Wolken
gefunden hatte... Schöner könnte es kaum sein! Auch die Trainings waren
anspruchsvoll, streng und absolut lehrreich. Ich konnte eine weitere wichtige
Erfahrung in meinen Rucksack packen.
Enge Strässchen, Steinmauern und Schafe: So zeigte sich mir England. |
Anschliessend
an England verbrachte ich noch eine intensive OL-Woche. Dieses Mal ging es aber
nicht primär um den Leistungssport, sondern ich konzentrierte mich wieder auf
den Anfang, ich machte die J&S-Leiterausbildung. Wir hatten das Glück, die
Ausbildung mit dem Schülerkurs von Basel und Umgebung machen zu können. So
konnten wir praktisch jeden Tag mit einer Gruppe Zehn- bis Vierzehnjähriger im
Wald die besprochene Theorie üben. Es war wunderbar, das Strahlen in den
Gesichtern der Kinder zu sehen, wenn sie wieder einen Posten gefunden hatten.
Den ganzen OL wieder einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen tat richtig
gut. Sich die Basics unseres Sportes noch einmal genau in die Erinnerung zu
rufen, auch für meine eigene OL-Karriere war es von Nutzen. Oftmals sind es ja
die offensichtlichsten Dinge, die man übersieht...
Schlag auf
Schlag ging es von Sissach weiter nach La-Tour-de-Trême an den 1. Nationalen OL.
Der erste richtig Wettkampf der Saison, ich freute mich! Auch wenn die
Meinungen etwas auseinander gingen, mir hat der Wald gut gefallen und auch
technisch war es nicht schlecht. Bei zwei, drei Posten hätte ich sicher noch
Zeit sparen können, doch für meinen ersten Elite-Lauf war ich ganz zufrieden.
Mit dem
Weinfelder-OL, der als World-Ranking-Event gewertet wurde, war die OL-Saison
2015 für mich endgültig eröffnet. Mir gelang ein solider Lauf und mit dem 5.
Rang bin ich sehr zufrieden. Es hat unglaublich Spass gemacht, wieder einmal
einen richtigen Wettkampf zu laufen und verschiedene Leute nach der Winterpause
wieder zu sehen.
Wieder für
den Nachwuchs war ich letzten Mittwoch unterwegs: Ich durfte am Urner sCOOL-Cup
helfen. Dank der super Organisation konnte ich zuerst selber am Urner-OL-Cup
starten. Es war ein Sprint in Flüelen mit einem Dorf- und einem Waldteil, was
die ganze Bahn etwas schwieriger machte. Weiter konnte ich beim Stempelsprint
(der absolute Renner bei den Kindern!) helfen, Autogramme geben (nicht nur auf
einen Arm, auf beiden, bitte!), Fragen beantworten und zum Schluss den glücklichen
Gewinnern die Medaillen überreichen. Es war wunderbar an einem so familiären
Anlass teilzunehmen und ich hoffe, das eine oder andere Kind wieder einmal an
einem OL zu sehen!
Apropos Kinder. Ich habe mich endlich entschieden, was ich
studieren möchte und mich an die pädagogische Hochschule Zürich angemeldet, um
Primarlehrerin zu werden. Ich freue mich auf neue Herausforderungen und den
Studiumstart im September!
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